Saisonende: Tacuarembó FC - River Plate

Tacuarembó, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt etwa 400km nördlich von Montevideo. Es ist eine kleine Stadt; alles Lebensnotwendige konzentriert sich im Zentrum. Vermutlich wurde hier die Tangolegende Carlos Gardel geboren. Die Region ist traditionelles Gaucholand, sie lebt von Landwirtschaft und Viehzucht. Es gibt nicht viel zu tun in Tacuarembó; es sei denn, man möchte sich eines der wenigen Erstligaspiele anschauen, die ausserhalb von Montevideo ausgetragen werden.

In Uruguay zählt man alles außerhalb Montevideos zum Interior, das Landesinnere. Fast die Hälfte der Bevölkerung des Landes lebt in der Hauptstadt, die andere Hälfte verteilt sich im Interior auf einer Fläche halb so gross wie Deutschland. Erst seit 1999 sind Vereine des Interior für die Wettbewerbe des Profifussballs zugelassen. Tacuarembó F.C. ist der einzige Verein des Landesinneren, der sich seitdem dauerhaft in der Ersten Liga halten konnte. In dieser Saison stammen nur 2 Klubs der Ersten Liga aus dem Interior (T.F.C. + Rocha), die restlichen 14 Teams kommen alle aus Montevideo.

Der 15. und letzte Spieltag der Clausura stand an. Für beide Teams ging es um nichts mehr, dennoch fanden sich etwa 1.300 Zuschauer im Estadio Raúl Goyenola ein; vornehmlich auf der überdachten Tribüne. Das ist für Uruguay ein relativ guter Zuschauerzuspruch. Der Schnitt liegt bei den meisten Spielen weit unter Tausend. Lediglich zu den Partien von Nacional und Peñarol, die beiden grössten Vereine des Landes, kommen mehr Besucher. Danubio und Defensor Sporting konnten in den letzten Jahren immer mehr Fans für sich gewinnen und kommen ebenfalls auf einen Schnitt von über Eintausend Zuschauern; der Abstand zu den beiden Grossen ist aber noch erheblich.

Der Nachwuchs übt sich im Stimmungmachen

Die Heim-Hinchada hinter dem Tor bestand aus etwa einem Dutzend Teenies, die gelegentlich trommelten und sangen. Die Gäste waren mit vier Allesfahrern, einer Trommel und einem Liebespärchen vertreten. Das Gästeteam ist nicht zu verwechseln mit seinem grossen Namensvetter von der anderen Seite des Rio de La Plata. Das Spiel war auf erschreckend niedrigem Niveau. Der T.F.C. zeigte sich zwar bemüht, doch die Gäste gingen früh durch einen Freistoss in Führung. In der 2. HBZ gelang Tacua der verdiente Ausgleich. Außer jeweils einer gelb-roten Karte für jedes Team und einem annulierten Treffer für die Gastgeber passierte sonst aber nicht viel.

Alles im allen ein netter Samstagnachmittag in entspannter Athmosphäre zwischen Mate trinkenden Tribünengängern. Als der gegnerische Trainer einen hohen Ball mustergültig stoppte, gab es höflichen Applause. Nur der Schiri kam wenig glimpflich davon und musste sich ein paar giftige Bemerkungen über seine Glatze und seine Mutter anhören.

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Tacuarembó, T.F.C. - River Plate 1:1, Estadio Raúl Goyenola, Tacuarembó, 12.05.07, 15. Spltg. Clausura 2007

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