Die Spiele mögen beginnen: Peñarol Srs. - Nacional Srs.

Im fußballverrückten Uruguay wurde neulich der Alte-Herren-Fußball aufgepeppt. Neun Teams nehmen an der neu geschaffenen Liga teil, darunter natürlich auch die mit Abstand größten Vereine des Landes Peñarol und Nacional.

Eben jene beiden trafen an jenem Freitagabend aufeinander und sollten damit das Clásico-Wochenende einläuten. Gespielt wurde im Estadio Charrua.

Dieses durchaus schmucke Stadion liegt etwa eine Stunde Busfahrt vom Zentrum entfernt und ist regelmäßige Spielstätte des Frauenfußballs oder auch von Rugby-Teams. Es wurde zwar erst 1984 gebaut, erinnert mit seiner Bauweise aber eher an die ersten Fußballstadien Anfang des 20. Jahrhunderts.

Der Name ist eine Huldigung an die autochthone Bevölkerung Uruguays, auf deren kriegerische Tapferkeit sich die Urus, vor allem die Nationalelf, gerne berufen. Kurioserweise liegt er mitten im Parque Rivera. General Fructuoso Rivera gilt als Hauptverantwortlicher für die Ausrottung jener indigenen Volksgruppe.

Knapp 1000 Zuschauer fanden sich zum Flutlichtspiel ein, wobei das Duell auch live im TV übertragen wurde. Der Eintritt lag bei etwa 3 Euro, eine kleine Snackbar mit heißen Getränken und Knapperzeug war auch vorhanden. Es herrschte, wie nicht anders zu erwarten gewesen war, eine entspannte, familiäre Atmosphäre, wo Fans beider Seiten friedlich nebeneinander saßen und Mate schlürften. Ein knappes Dutzend Jungs von Peñarol stimmten in der Vorfreude auf Sontnag gelegentlich einige Gesänge an.

Gespielt wurden zweimal 30 Minuten, wobei Nacional mehr spielerische Linie aufwies, verdient in Führung ging, jedoch zwei in der Entstehung ärgerliche, aber im Abschluss sehenswerte Treffer zum etwas unverdienten 2:1-Endstand für die Carboneros schlucken musste.

Flutlicht, Live-TV, fast tausend Zuschauer bei einem Alte-Herren-Spiel....verrückt und wahrlich ein netter Auftakt des Clasico-Wochenendes in Montevideo.

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