Alles hat ein Ende: Rampla Juniors - Cerro

Das Clásico de la Villa zwischen Rampla Juniors und Cerro gilt als das zweitbedeutendste Clásico Uruguays, zum einen was die Fanzahlen betrifft und zum anderen die Historie. Letztere hatte vor dem Spiel einen interessanten Fakt aufzuweisen. Rampla nämlich hatte seit 33 Jahren nicht im eigenem Stadion gegen Cerro gewinnen können. Zwar gab es seit jenem 27. Juli 1986 durchaus Siege im Clásico, darunter auch drei, die als Heimspiele gelistet sind, allerdings hatten diese nicht im Estadio Olímpico stattgefunden.

Nun war nicht unbedingt davon auszugehen gewesen, dass dies sich an diesem schönen Samstagnachmittag im Mai 2019 unbedingt ändern sollte. Doch Clásico ist Clásico und dabei geht es auch um die Ehre im Barrio, bzw. darum, nicht die gesamte bevorstehende Woche von Kollegen, Nachbarn oder im schlimmsten Fall Familienangehörigen aufgezogen zu werden.

So kamen reichlich Zuschauer, auch wenn noch genug Platz im etwa 6.000 Zuschauer fassenden Olímpico blieb. Zum Intro boten beide Fangruppen ordentlich Papier, Luftballons, Bengalos und etwas Rauch begleitet von euphorischen Gesängen. Es war kein überbordenden, aufgeblähtes Intro, aber dennoch schön anzusehen und irgendwie passend zum gesamten Ambiente bestehend aus Familien und Fans diverse Sorte, darunter auch viele ältere Semester, die sicher selbst eine lange, spannende Clásico-Historie aufzuweisen hatten.

Im Laufe des Spiels hatte der Support die üblichen, dem Spielverlauf entsprechenden Höhen und Tiefen. Die Fans von Cerro mussten als Gäste natürlich etwas mehr zeigen, weshalb sie insbesondere nach den Gegentreffern und zum Ende alles gaben. Still wurde es nie und zusammen mit dem Ausblick hatte das Spiel eine tolle Kulisse.

Auf dem Rasen sollte das Wunder geschehen. Nach zögerlichem Beginn beider Teams und einer überwiegend fußballerisch mäßigen ersten Halbzeit gelang Rampla nach langem Ball der Führungstreffer. Das gab den Spieler für den zweiten Durchgang Sicherheit gegen einen Gegner, der nicht viel entgegenzusetzen hatte. Das 2:0 war dann auch die gefühlte Entscheidung noch lange vor dem Abpfiff.

Letzterer sorgte natürlich für ausgelassenen Jubel. 33 Jahre kein Sieg im eigenen Stadion gegen den Erzrivalen! Jede Serie hat einmal ihr Ende. Das musste gefeiert werden. Und so verging die Wartezeit, bis die Gäste abgewandert waren und die Tore sich öffneten, für Rampla-Fans diesmal wie im Fluge.

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