Bannerkrieg geht weiter

02.06.2009 - Barra von Cristal erhebt Vorwürfe gegen Polizei

Die "Trinchera Norte" beschuldigt die Polizei, das zurückgegebene Banner gefälscht zu haben. - Der "Fuerza Oriente" von Cristal wurde ebenfalls Hauptbanner durch die Polizei entwendet.

von Christian Piarowski

  • Text
  • Ähnliches

Noch am Sonntag, als die barra "Trinchera Norte" (Universitario) ihr Banner von der Innenministerin zurückbekam, schien alles auf ein friedliches Ende des in den letzten Wochen schwelenden Konfliktes hinzudeuten (siehe vorherige Artikel). Die Hoffnung war nur von kurzer Dauer. Auf ihrer Webseite (www.trincheranorte.com) veröffentlichte die barra ein Kommunikee, mit dem man sich zwar bei der Ministerin für ihren guten Willen bedankt, aber die Echtheit des Banners anzweifelt. Zudem werden schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. Diese soll das Banner gefälscht haben, um internen Ermittlungen zu entgehen und ein glänzende Außendarstellung zu erwirken.


Die barra gab an, dass ihr dieses Banner nicht mehr wichtig sei und forderte die Aufklärung darüber, wie es in die Hände des "Comando Sur" gelangen konnte und wer dafür verantwortlich ist. Solange es diesbezüglich keine Fortschritte gibt und die Korruption im Polizeiapparat fortbestehe, werde es auch weiterhin zu Auseinandersetzungen kommen. Man werde sich gegenüber Polizeiwillkür und Machtmissbrauch nicht tatenlos ergeben, heißt es auf der Webseite. ("Mientras que la corrupción y el abuso policial existan los enfrentamientos existirán. Nosotros no nos vamos a quedar de brazos cruzados si la policía abusa de su poder y arremete contra los hinchas de la “U”." Auszug aus: Comunicado Trinchera “U” Norte 003-2009).



Auch die barra "Fuerza Oriente" des SC Cristal erhebt Schwere Vorwürfe gegen die nationale Polizei (PNP) und strebt eine Klage an. Nach Angaben auf der Webseite fverzaoriente.com wurden am Sonntag zwei Autos mit Mitgliedern der barra von der Polizei gestoppt, als sie auf dem Weg ins Estadio San Martín waren, um dort Cristal gegen CNI zu unterstützen. Nachdem die Polizisten nach Ausweisen und Führerschienen verlangten hatten, beschlagnahmten sie zwei in den Autos gefundene Banner, darunter das Hauptbanner der barra, mit dem Argument, diese riefen zur Gewalt auf.

Die Mitglieder der barra machten sich daraufhin zum nächsten zuständigen Kommissariat auf, um ihre Banner zurückzufordern. Doch dort wusste niemand etwas von der Beschlagnahmung, man werde helfen und die barra solle tags darauf wiederkommen. Dies wurde getan, doch zur Überraschung fanden sich neue Beamte auf der Wache und niemand wusste auch nur irgendetwas. Zudem wolle niemand von der Polizei ihre Anzeige entgegennehmen.
Nun droht die barra auf ihrer Webseite mit Konsequenzen und redet dabei offen von Gewalt.


Es sei die Polizei, die die Gewalt provoziere (01.06: "…asi que esperen las consecuencias, que la violencia la generan uds…") und sie bringe besser die Banner zurück, sonst würde Blut fließen (31.05.: "…si estan leyendo tombos hijos de puta, saben donde dejar esas banders en el club, seria lo mejor que harian sino va a correr sangre…).