FIFA suspendiert Peru

24.11.2008 - La Franja

Wie die FIFA am Montagabend mitteilte, ist der peruanische Fußballverband (FPF) ab sofort für alle Wettbewerbe des Weltverbandes gesperrt.

von Christian Piarowski

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Wie die FIFA am Montagabend mitteilte, ist der peruanische Fußballverband (FPF) ab sofort für alle Wettbewerbe des Weltverbandes vorläufig gesperrt. Die FIFA begründete diesen Schritt mit der Einmischung der peruanischen Regierung in die Belange des nationalen Verbandes. Dies sei nach FIFA-Statuten jedoch nicht rechtens. Die FIFA hatte ein Ultimatum bis zum 24. 12. 2008 gesetzt, auf das die peruanische Regierung jedoch nur mit zwei Schreiben reagierte, in denen es hieß, dass man sich nicht von der FIFA geißeln lassen und dem gefällten Standpunkt treu bleiben werde.

 

Die peruanische Regierung hatte nach den katastrophalen Ergebnissen in der WM-Qualifikation begonnen, Umstrukturierungsmaßnahmen zu  planen und den Rücktritt des FPF-Präsidenten Burga zu fordern. Ziel war eine Neuorgansiation des nationalen Fußballs. Burga suchte daraufhin Beistand bei Sepp Blatter. Der Streit entwickelte sich in den letzten Monaten zu einer Privatfehde zwischen Burga und Arturo Woodman, Präsident des peruanischen Institutes für Sport. Woodman weigerte sich, jegliche Forderung der FIFA entgegenzuzeichen, so lange Burga im Amt bleiben würe und ließ das FIFA-Ultimatum verstreichen. Den definitiven Entscheid über die Suspendierung berät die FIFA nun in ihrer Sitzung am 19. und 20. Dezember in Tokio.

 

In Peru fiel die Reaktion unter den Fußballanhängern geteilt aus. Einige zeigten Verständnislosigkeit für die Regierung und bedauerten den Schaden für den einheimischen Fußball. Währenddessen spricht sich eine Mehrheit in Internetforen zugunsten der Regierung aus und beschimpfen Burga und Blatter als Mafiosi.

 

Mit dem FIFA-Entscheid sind sowohl die peruanische Nationalmannschaft von der WM-Qualifikation als auch alle Vereine von den internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.