Am Ende stand der Abstieg...
18.12.2011 - América de Cali muss runter
Damit hatte niemand so wirklich gerechnet: zum ersten Mal muss in Kolumbien einer der "Großen" ins Unterhaus. Der 13-malige Meister verlor in der Relegation die Nerven.
von Christian Piarowski
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Nun ist es passiert. Vor zwei Wochen noch im Kampf um die Meisterschaft aktiv und jetzt 2. Liga. América de Cali verlor im Elfmeterschießen mit 4:5 gegen Patriotas und steigt ab. Das Relegationsrückspiel vor über 23.000 im Pascual Guerrero von Cali hatte wie das Hinspiel in Tunja mit 1:1 geendet. Es ist das erste Mal, dass in Kolumbien einer der sogenannten "Großen" ins Unterhaus muss.
Mit 13 Meistertitel sind die "Diablos Rojos" (die Roten Teufel) zusammen mit Millonarios Rekordmeister, zudem standen sie viermal im Finale der Copa Libertadores. In den letzten Jahren musste der Verein eine schwere finanzielle und administrative Krise durchmachen.
Von der Vergangenheit eingeholt
Aufgrund seiner ehemaligen Beziehungen zum Drogenkartell mit denen sich der Klub in der Vergangenheit namhafte ausländische Spieler (etwa die Argentinier Falcioni und Gareca leisten konnte) stand América auf der Clinton-Liste, einer "schwarzen Liste", die vornehmlich US-Unternehmen untersagt, mit den aufgeführten Institutionen Geschäfte abzuschließen. Dies machte es für den Verein praktisch unmöglich, an lukrative Sponsorenverträge zu kommen.
Neben América, das paradoxerweise neben der Relegation auch die Meisterschafts-Play-offs spielte, stand bereits Pereira als direkter Absteiger fest. Für beide spielen nächstes Jahr Zweitligameister Pasto und eben Patriotas aus Tunja in der Primera A.