Die Chivas im Finale

04.08.2010 - Nach Cruz Azul der zweite Mexikaner im Endspiel

Die Chivas haben es geschafft. Nach einem 1:1 im Estadio Azteca vor einer Woche, bezwang das "Rebaño Sagrado" den chilenischen Traditionsverein Universidad auswärts mit 2:0.

von Matthias Linsenmeier

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Die Chivas haben es tatsächlich geschafft. Nach einem 1:1 im Estadio Azteca vor einer Woche, bezwang das "Rebaño Sagrado" den chilenischen Traditionsverein Universidad auswärts mit 2:0 und zog verdient zum ersten Mal in seiner Geschichte in das Finale der Copa Libertadores ein.

 

Kurzer Weg ins Finale

 

Hinter den Chivas liegt eine kurze und ereignisreiche Saison in der Copa. Zunächst stieg man aufgrund des Ausschlusses aus der vorjährigen Auflage nach der Gruppenphase wegen des Ausbruchs des H1N1-Virus in Mexiko erst nach der Gruppenphase im Achtelfinale ein, wo gleich der argentinische Hochkaräter Vélez Sarsfield wartete. In dieser Endphase der Apertura 2010 musste man überdies auf zahlreiche Nationalspieler verzichten, die mit der "Tri" bei der WM-Vorbereitung weilten. Somit ging zunächst eine durch die Routiniers Omar Bravo und Héctor Reynoso verstärkte U-20-Auswahl an den Start. Obwohl man aufgrund dieser Umstände als Außenseiter in die Runde der letzten 16 startete, gelang ein imposanter 3:0-Erfolg über die Argentinier. Im Rückspiel genügte eine 0:2-Schlappe zum Weiterkommen. Im Viertelfinale gegen das Überraschungsteam Libertad Asunción gelang der jungen Mannschaft der nächste Coup und am Ende erreichten die Tapatíos durch dieselbe Ergebniskombination aus Hin- und Rückspiel zum zweiten Mal in ihrer Geschichte das Halbfinale.

 

Schwieriges Halbfinale gegen "La U"

 

Nach einer langen WM-bedingten Pause startete diese Runde letzte Woche und die Chivas hatten - nun in Bestbesetzung - zunächst Heimrecht gegen "La U". Man verlegte die Partie ins Estadio Azteca, wo man sich eine imposantere Kulisse als im Estadio Jalisco erhoffte - letztendlich kamen jedodch nur knapp 65.000 Zuschauer, die das Stadion in Guadalajara auch hätte beherbergen können. Auf dem Platz reichte es dann auch nur zu einem 1:1, obwohl die Sturmreihe um Omar Bravo und Adolfo Bautista zahlreiche hochkarätige Möglichkeiten vergab. Die Bedingungen vor dem Rückspiel waren also nicht die besten.

 

Trotzdem traten die Chivas in der nächtlichen Kälte von Santiago ähnlich dominant wie im Heimspiel auf und erarbeiteten sich vor allem in der Anfangsphase zahlreiche Chancen. Das 1:0 für die Gäste fiel dann jedoch nach einem groben Patzer des Nationalkeepers Miguel Pinto, der im Hinspiel noch der Matchwinner für "La U" gewesen war. Er ließ nach einer halben Stunde einen ungefährlichen Distanzschuss von Xavier Báez durchrutschen. Die Gastgeber schienen durch diese Tor richtig aufzuwachen und meldeten sich mit zwei Lattenschüssen innerhalb weniger Minuten schnell zu Wort. Die Chivas überstanden die Drangphase vor dem Halbzeitpfiff - auch dank Keeper Luis Michel - jedoch schadlos.

 

Nach dem Wiederanpfiff spielten die Mexikaner einige gefährliche Konter, die jedoch durch Pinto entschärft werden konnten. In der 54. Minute gelang Jonny Magallón dann das vorentscheidende 2:0 nach einer Flanke von Xavier Báez. Den Rest der Partie brachte das "Rebaño Sagrado" unbeschadet hinter sich.

 

Nach Cruz Azul 2001 sind die Chivas erst das zweite mexikanische Team im Finale des prestieträchtigen Kontinentalwettbewerbs. Azul unterlag damals Boca erst im Elfmeterschießen. Die Chivas werden es auf jeden Fall mit einem brasilianischen Gegner zu tun bekommen - heute abend entscheidet sich, ob SC Internacional oder der FC São Paulo demnächst im neuen Estadio Omnilife antreten müssen.