Osterfußball ohne Rumeiern: Lord Cochrane - Paul Harris

Das schöne Wetter am Ostersonntag lud natürlich zum Stadionbesuch ein und so kamen im beschaulichen Puerto Aysén immerhin etwa 100 Zuschauer zum ersten Nachmittagsspiel, von denen dann noch etwa 75 die kühler werdenden Spätnachmittagstunden verweilten zum Top-Spiel des Tages zwischen Lord Cochrane und Paul Harris.

Von dieses 75 waren etwa eine Handvoll Frauen, teilweise mit Kindern, die ihren pololos beim Kicken zusahen und der Rest einzelne Männer, die teils allein, teils in Gruppen überwiegend schweigend das Spiel verfolgten. Zum einem gab es auch nicht viel zu kommentieren, das Spiel verlief ziemlich eindeutig zugunsten des Favoriten, zum anderen wirkte das hart abzufeierende Osterwochenende nach sowie die Gedanken an die tagsdrauf wieder wartenden harte Arbeit auf dem Feld, der Weide oder dem Meer, denn einen freien Ostermontag gibt es in Chile nicht.

Auf den Holzplanken der beiden nebeneinander stehenden, überdachten Tribünen konnte man so ganz entspannt das Spiel verfolgen und den Blick schweifen lassen auf die umliegenden Berge, die von der Abendsonne allmählich rot gefärbt wurden, ohne von Rumeierei abgelenkt zu werden. Fußball pur also - irgendwie. Dabei kontne man schnell eins der acht Tore verpassen, wenn man nicht acht gab auf die Rufe der Spieler, denn von den Zuschauern kam selten eine Regung.

Die wenigstens waren auch da, da sie etwa als Fan einem der Teams die Daumen drückten, sondern einfach nur, um Fußball zu gucken. So wie Luis, der gerne und fast jeden Sonntag ins Stadion kommt, egal, wer spielt. Es sei denn, Colo Colo würde gleichzeitig spielen, doch an diesem Sonntag lief parallel ab 18:00 nur das Spiel von U de Chile, weshalb sein Kumpel nicht dabei war und sicher auch ein Dutzend weitere mögliche Zuschauer.

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