Häftlinge am Bau der WM-Stadien beteiligt

21.10.2009 - WM 2014

Häftlinge sollen am Bau der Stadien für die WM 2014 teilnehmen, wie der brasilianische Fußballverband (CBF) auf seiner Web-Seite bekannt gab. Der...

von Christian Piarowski

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Häftlinge sollen am Bau der Stadien für die WM 2014 teilnehmen, dies gab der brasilianische Fußballverband (CBF) auf seiner Web-Seite bekannt. Der Verbandspräsident Ricardo Teixeira und der Präsident des Obersten Bundesgerichts, Gilmar Mendes, unterzeichneten am Dienstag ein Abkommen, wonach Häftlinge im Rahmen des Resozialisierungsprogramms "Neubeginn" (Começar de Novo) direkt am Bau oder der Renovierung der 12 WM-Spielstätten beteiligt werden.

 

Den Häftlingen soll somit die Chance zur Resozialisierung geboten werden. Die mit dem Bau beauftragten Firmen werden gebeten, sich einen Prozentsatz ihrer geplanten Arbeitskräfte für die Häftlinge aufzusparen, gezwungen werde aber niemand. Die Idee dafür rührt aus einem Treffen zwischen Texeira und Fifa-Boss Sepp Blatter.

"Neubeginn" ist ein Teilprojekt eines größeren Programms des Obersten Gerichtes, das nicht allein die Resozialierung mit Hilfe von Arbeitsbeteilung oder Schulungsmaßnahmen beinhaltet, sondern auch die Prüfung gefällter Gerichtsurteile. Das Oberste Bundesgericht geht davon aus, dass fast 30 Prozent der 450.000 Häftlinge Brasiliens zu Unrecht oder mit zu hohem Strafmaß hinter Gittern sitzen. Bereits 68.336 Prozesse wurde seit Beginn des Projekts geprüft, dadurch erhielten 20.000 Häftlinge Strafmilderung und 12.000 wurden freigelassen.