Auftakt mit Vitoria gegen Bahia

10.02.2010 - Gremio Favorit auf Titelgewinn

Heute startet die Copa do Brasil in ihre 21. Auflage. Dabei kommt es in der ersten Runde gleich zum traditionsreichen "Ba-Vi", dem Clássico der Stadt Salvador zwischen Bahia und Vitoria - zumindest auf dem Papier. Ein kurzes Copa-Porträt.

von Christian Piarowski

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Heute startet die Copa do Brasil in ihre 21. Auflage. Dabei kommt es in der ersten Runde gleich zum traditionsreichen "Ba-Vi", dem Clássico der Stadt Salvador zwischen Bahia und Vitoria - zumindest auf dem Papier. Denn ein genauer Blick auf den Spielplan offenbart, dass beim Ba-Vi der 1. Runde zwar das Bahia aus Salvador zu sehen ist, der Gegner mit dem Namen des Stadtrivalen allerdings ein anderer ist. Dieser kommt nämlich aus dem Bundesstaat Espírito Santo kommt, genauer gesagt aus dessen Hauptstadt Vitoria. Der Verein ist gerade erst in die Serie A der Bundesstaatsmeisterschaft von Espírito Santo aufgestiegen, spielt also nicht einmal in der Serie D des Brasileirao. Ein krasser Außenseiter, der sich freut mit dem Verein aus der 1. Liga zu messen.

 

Allein dieses Beispiel zeigt, wie die Kräfteverhältnisse in der 1. Runde verteilt sind. Eigentlich sollte es für die großen Teams aus der Serie A keine Probleme geben, die nächste und übernächste Runde zu erreichen. Da die Unterschiede so deutlich sind, gilt in den ersten beiden Runden: wer auswärts, und da tritt der jeweilige Favorit im Hinspiel an, mehr als zwei Tore schießt, ist direkt weiter, ohne das Rückspiel austragen zu müssen.

 

So können die "Großen" Kräfte schonen, denn schließlich laufen in Brasilien parallel zur Copa auch die Regionalmeisterschaften. Dass die vermeintlichen Favoriten dennoch gerne eine B-Elf in die Fremde schicken, ist einigen von ihnen in den letzten Jahren mitunter zum Verhängnis geworden. Der Pokal hat eben seine eigenen...

 

Ebenfalls zeitgleich, das heisst in der ersten Jahreshälfte, findet die Copa Libertadores statt. Vereine, die dort international ihre Kräfte messen dürfen, sind daher nicht im heimischen Pokalwettbewerb vertreten, um Probleme mit dem Terminkalender aufgrund der dreifachen Belastung (Regional, Copa-B, Copa-L) zu vermeiden.

 

Somit gibt es traditionell keinen Titelverteidiger, denn der Gewinn der Copa do Brasil wird mit einem Startplatz in der Copa Libertadores belohnt. Neben Vorjahressieger Corinthians fehlen dem Wettbewerb die klangvollen Namen Flamengo, Sao Paulo FC, Cruzeiro und Internacional, die alle in der Libertadores spielen.

 

Dennoch hat der Wettbewerb auch in diesem Jahr seinen ganz speziellen Reiz und wird am Ende wieder zwischen den Top-Klubs entschieden werden. Favorit ist Gremio, das nach Aussagen des Vorstandes besondere Konzentration auf den Titelgewinn legt, um somit vorzeitig ein Ticket für die Copa Libertadores zu sichern. Das Finale wird erst nach der WM-Pause im Juli und August ausgetragen. Doch bis dahin stehen für alle Favoriten zunächst interessante Begegnungen an mit Clubs, von denen in den südlich gelegenen Fußballhochburgen den Rest des Jahres kaum einer Notiz nimmt.

 

Eine ausführliche Erklärung des Modus und eine Liste der teilnehmenden Vereine gibt es auf Modus & Infos