Immer auf Ballhöhe: Santa Brígida - La Catedral

Das Spiel zwischen Liga-Neuling Santa Brígida und La Catedral aus Hurlingham, fand nicht im Polideportivo von José C. Paz statt, sondern im Stadion Román Pascual in Presidente Derqui, wo eigentlich Erstligist Monterrey zuhause ist. Nun ist es in der Liga Escobarense nicht ungewöhnlich, dass Teams außerhalb ihrer Heimatstadt antreten müssen, da sie einfach kein eigenes Spielfeld besitzen, das den Ligavorschriften gerecht wird. Doch in diesem Fall erfolgte die Verlegung von Seiten der Sicherheitsbehörden aus, es soll zu kleineren Zwischenfällen beim letzten Heimspiel gekommen sein. Der genaue Grund jedoch war, wie häufig in solchen Fällen, nicht genau herauszufinden.

Nun sind die Vereine der Liga Escobarense zwar über eine recht große Fläche verteilt (von Tigre bis Hurlingham und Pilar), doch lsind alle Orte über das Bahnnetz und noch besser über Busse verbunden, ganz wie aus dem Lehrbuch über die Entstehung der Amateurligen in den 1910er und 20er Jahren. Nichtsdestotrotz ist eine Reise von José C. Paz nach Derqui mit Zeit und Kosten verbunden, und so war keine große Kulisse zu erwarten, zumal Santa Brígida die erste Saison in der Liga bestreiten und mit Deportivo José C. Paz und América Konkurrenz daheim hat, was die Popularität betrifft. Diese ist aber nicht gering im direkten Einzugsgebiet, wo der Verein sich durch großes soziales Engagement asuzeichnet rund um Paola Denuchi.

Lange Pause und lange Zunge

So viel zur Vorgeschichte, die sich lange hinzog, da nach 5 Minuten ein Spieler nach einem Zweikampf das Bewusstsein verloren hatte und über 30 Minuten behandelt werden musste, bis das Spiel fortgesetzt werden konnte. Auf den Tribünen befanden sich überwiegend Freunde und Verwandte der Spieler, aber auch einzelne extra angereiste Sympathisanten ohne solch direkten Bezug sowie einige Leute aus Derqui, die einfach etwas Fußball sehen wollten. Eintritt wurde nicht verlangt und für die günstige, aber nicht weiter erwähnenswerte, Stadionwurst sorgte der Grillmeister von Monterrey. Die übrige Verpflegung gab es am Kiosk, der im Stadion steht, aber auch nach Außen bedient.

Die Zuschauer verfolgten das Spiel konzentriert, ohne großen Lärm, was sicher auch der etwas bedrückenden Zeit, die der verletzte Spieler am Boden lag geschuldet war. Abgesehen von vereinzelten Zwischenrufen zur Anfeuerung sowie Kritik am Schiri war wenig zu hören, erst zum zum Ende hin, in der spannenden Schlussphase, wurde es etwas lauter. Am intensivsten wurde das Stadionerlebnis von einem Hund ausgelebt, der mit weit raus hängender Zunge das Spiel stets auf Ballhöhe verfolgte, egal, wer da so noch am Zaun stand. So viel Ausdauer wurde in den Schlussminuten belohnt, als ein Ball endlich über den Zaun flog und erfolgreich mit Sabber eingedeckt werden konnte.

Auf dem Feld entwickelte sich eine spannende, enge Partie mit unbändigem Offensivdrang beider Teams, aber auch zum Ende mit etlichen Nickligkeiten zwischen den Spielern. Zur Halbzeit stand es gerecht 1:1, und als alles nach einer Punkteteilung aussah, kam Brigída, das für Viele überraschend ganz vorne mitmischt zum etwas glücklichen Siegtreffer. Der dreifache Punktgewinn wurde später von den Spielern euphorisch mit lauten Gesängen in der Kabine gefeiert, doch ist die Saison noch lang.

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