Juventud Unida (GY)

Derzeit gibt es in Argentinien keine Verschnaufpause. Die Saison nähert sich ihrem Ende, Entscheidungen müssen fallen. So auch im Interior, wo die Aufstiegshalbfinals des Torneo Argentino B anstanden.

In Gualeguaychú, bekannt für seinen farbenfrohen Karneval, hatte Juventud Unida eine glänzende Saison gespielt und durfte vom Aufstieg träumen. Allerdings hatten die Himmelblauen etwas Pech mit dem Finalschlüssel und mussten sich im Halbfinale mit einem der Favoriten messen. Guaraní aus Posadas, ganz im Nordnordosten des Landes, hatte für diese Saison viel in das Team investiert, um endlich den ersehnten Aufstieg in das schon mehr beachtete Argentino A zu schaffen.

Bei "Juve" ist man von solchen Zielen nocht etwas entfernt. Stück für Stück wird hier an der Zukunft gearbeitet. In dieser Saison war man stolz, wieder im Rahmen des Tornero B in seine kleine Spielstätte zurückkehren zu dürfen. Dafür wurde in den letzten Wochen hart gearbeitet. Die großen Eukalyptusbäume, die bislang das Spielfeld säumten, wurden gefällt und ihr Holz direkt für die neuen Tribünen verwendet. Anders als geplant, dienen die noch vorhandenen Stümpfe ebenfalls als Minitribünen (siehe Fotos). Obwohl es ein Mittwoch war und der Anpfiff bereits um 14:00Uhr also zur Arbeitszeit erfolgte, war die Hütte mit 2.500 Zuschauern rammelvoll und die Stimmung prächtig...vor dem Spiel.

Rasch nach dem Anpfiff wurde schnell klar, wer hier die bessere Mannschaft stellt. Guaraní schien eine Liga höher zu spielen, nahm das Heft sofort in die Hand und ging verdient in Führung. Doch Juve zeigte nach dem frühen Schock echtes Kämpferherz. Trotz spielerischer Unterlegenheit gab sich das Team nicht auf, erkämpfte den Ausgleich, brach trotz neuerlichem Rückstand nicht zusammen und erkämpfte sich, unermüdlich von der kleinen Barra (La 8) angefeuert, erneut zurück. Völlig zurecht wurde das Team am Ende mit viel Applause verabschiedet, auch wenn jedem irgendwie klar war, dass das wohl kaum was wird beim Rückspiel in Posadas.

Doch sollte sich Juve auch dort beachtlich schlagen, nach einem neuerlichen Unentschieden (0:0) mussten sich die Himmelblauen erst im Elfmeterschießen geschlagen geben. Für Guaraní, das an einem Mittwoch und 900km Anreise immerhin knapp 100 Zuschauer nach Gualeguaychú brachte (mindestens ein halbes Dutzend reiste aus Buenos Aires an), geht es nun im Finale um einen Aufstiegsplatz gegen San Jorge aus Tucumán.

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Juventud Unida 2:2 Guaraní Antonio Franco (Posadas), Halbfinalhinspiel Aufstiegsrunde, 30.05.2012, Mittwoch 14:00Uhr, Cancha de Juventud Unida, Gualeguaychú (Provincia de Entre Ríos), Zuschauer: 2.500, davon 100 Gäste, Stadionwurst: nicht getestet